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Diagnose und Therapie von Angststörungen

 

(Auszüge aus: www.apotheken-umschau.de/Angst/Angst-Angststoerungen)

 

Diagnose von Angststörungen

Häufig wenden sich die Betroffenen wegen der körperlichen Beschwerden oder der Schlafstörung an den Arzt. Dieser wird seinen Patienten zunächst genau befragen und eingehend körperlich untersuchen. Wichtig für den Arzt ist auch zu wissen, ob bestimmte Medikamente beziehungsweise Alkohol oder Drogen eine Rolle spielen könnten.

 

Liegen keine körperlichen Störungen vor, die zu den geschilderten Symptomen führen können, ist es dann Aufgabe eines Psychiaters und Psychotherapeuten, anhand systematischer Befragungen und Tests das Krankheitsbild und seinen Schweregrad zu diagnostizieren. Er wird auch anderen, möglicherweise vorhandenen psychischen Erkrankungen nachgehen oder diese ausschließen.

 

Therapie von Angststörungen

Als wirkungsvoll in der Behandlung vieler Angststörungen, vor allem von Phobien und Panikstörungen, hat sich die Verhaltenstherapie mit speziellen Programmen erwiesen. Die kognitive Verhaltenstherapie hilft den Betroffenen, eingefahrene Verhaltensmuster, Gedanken und Gefühle sowie die damit verbundenen Ängste, zu erkennen und durch gezielte Übungen zu verändern. In der systematischen Desensibilisierung konfrontiert der Therapeut seinen Patienten schrittweise mit der Situation, die seine Phobie auslöst, damit er lernt, sie allmählich zu überwinden. Das kann auch durch weitere Verfahren, etwa Gewöhnungsstrategien oder Angstreizüberflutung, geschehen.

 

Wichtig: So früh wie möglich den Weg zum Therapeuten finden, damit sich einengende Gedanken und Reaktionsmuster nicht „heillos“ verfestigen.

 

Je nach Schweregrad und Form der Angsterkrankung kann auch eine psychoanalytische Therapie sinnvoll sein, etwa bei einer generalisierten Angststörung. Hier werden tiefer liegende seelische Probleme, die den Ängsten zugrunde liegen, aufgedeckt und therapeutisch bearbeitet.

 

Entspannungstherapien begleiten die unterschiedlichen Verfahren und können auch direkt in einer Panikattacke hilfreich sein. Eine gesunde Lebensführung mit viel körperlicher Bewegung trägt darüber hinaus dazu bei, sich wieder stabiler zu fühlen.

 

Neben der Psychotherapie können bei schwereren Krankheitsbildern auch Medikamente zum Einsatz kommen, hier in erster Linie Antidepressiva. Angstlösende Medikamente wie Benzodiazepine setzen die Ärzte bei schweren Panikstörungen wegen der Abhängigkeitsgefahr nur kurzfristig und nur im Akutfall ein. Wirksam in der Behandlung von generalisierten Angststörungen sind mitunter auch chemisch anders zusammengesetzte Präparate wie das angstlösende Buspiron, das nicht abhängig macht, allerdings häufig Nebenwirkungen verursacht, oder Pregabalin, ein Mittel gegen Epilepsien.

 

Bei Unruhezuständen und leichteren Ängsten zeigten sich teilweise Lavendelölpräparate, die für eine Selbstmedikation zur Verfügung stehen, wie Silexan als geeignet. Sie sollten aber immer in Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden.

 

Mitunter hilft erst der Aufenthalt in einer psychosomatischen oder psychiatrischen Klinik, ein ausgeprägtes Vermeidungsverhalten aufzulösen und den geeigneten Therapieweg einzuschlagen.